STEAG/Iqony bekennt sich zu Nachnutzung des Standorts Kraftwerk Weiher

Im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom Donnerstag, 14. September 2023, informierten Vertreter der Steag GmbH-Tochterunternehmen Steag Power GmbH und Iqony GmbH unter anderem über den aktuellen Stand der Dinge zur möglichen Nachnutzung des Standortes Kraftwerk Weiher. Dabei erklärte Daniel Mühlenfeld (Pressesprecher und Stakeholder Relations bei Iqony) und STEAG-Kraftwerksleiter Marc Scheller, dass geplant ist, den Standort Kraftwerk Weiher in Quierschied mit dem Bau eines modernen Gaskraftwerkes, das perspektivisch auch mit klimaneutral hergestelltem Wasserstoff („H2-Ready“) betrieben werden könnte, weiterhin zu nutzen. Auch der neue Eigentümer der STEAG GmbH und allen Tochtergesellschaften, der spanische Investor Asterion Industrial, unterstütze diese Planungen. Allerdings warte man noch auf konkrete gesetzliche Rahmenbedingungen und die genehmigungsrechtlichen Vorgaben.

Wie die Saarbrücker Zeitung in ihrer Ausgabe von Dienstag, 13. Februar 2024, berichtete, scheinen sich die Pläne durch jüngste Entscheidungen der Bundesregierung im Sinne des Betreibers zu konkretisieren. „Das ist nach der langen Hängepartie der vergangenen Monate eine wirklich gute Nachricht“, wird der Geschäftsführungs-Vorsitzende von STEAG Power/Iqony, Andreas Reichel, darin zitiert. Weiter heißt es, er sei zuversichtlich, dass auch der Standort in Quierschied davon profitieren werden, weil dieser wie die Standorte in Fenne und Bexbach für das Aufstellen solcher Turbinen gut geeignet seien. Für Reichel eigneten sich die drei Standorte „auch mit Blick auf die gewachsene Struktur des Stromnetzes ideal für neue, zukunftsweisende, weil wasserstofffähige Gaskraftwerke.“ Mit der hiesigen Stahlindustrie und weiteren großen Strom-Abnehmern sei auch der Bedarf dafür vorhanden.

Derzeit sind alle Steag-Kohlekraftwerke im Saarland von der Bundesnetzagentur (BNetzA) als systemrelevant eingestuft. Frühestens 20230, spätestens aber 2038 sollen die deutschen Kohlekraftwerke abgeschaltet sein. Zwischen 2035 und 2040 soll Wasserstoff Erdgas als klimaneutraler Energieträger ablösen. „Sollte das Saarland den Zuschlag für den Bau von Gasturbinen bekommen, muss Reichel zufolge auch die spätere Versorgung mit Wasserstoff sichergestellt sein“, heißt es in der SZ. Deshalb sei eine Anbindung an das gerade in Planung befindliche Wasserstoff-Pipelinenetz laut Reichel „zwingend erforderlich. Allerdings ist im Bereich des Saarlandes insbesondere der Bedarf von unserem Unternehmen, die bestehenden Kraftwerksstandorte an das geplante Leitungsnetz anzubinden, bisher nicht berücksichtigt worden.“

Inwieweit sich die Planungen in Quierschied und andernorts letztlich umsetzen lassen, steht und fällt mit den noch nicht bekannten Details des Ausschreibungsverfahrens, über das die Bundesregierung den Zubau neuer Kraftwerksleistung organisieren will. Hier werden sich STEAG bzw. Iqony zudem im Wettbewerb mit anderen Kraftwerksbetreibern durchsetzen müssen.