SHS-Foundation

Der "Englishman in New York" war ein Welthit für Popmusiker Sting, auf eine - wenn auch ganz andere - Karriere blickte in der vergangenen Woche ein "Quierschieder in Knoxville" zurück. Professor Doktor Claus Daniel lebt dort in Tennessee und arbeitet mittlerweile für das Unternehmen "Carrier", den Marktführer für Kühlsysteme und eine der bedeutendsten Firmen was Kühlungssicherheit auf Lieferketten angeht. "Wer den Kohlendioxid-Ausstoß reduziert, der tut nicht nur etwas fürs Klima. Er reduziert auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen", sagte Daniel mit Blick auch auf die Ukraine-Krise.

2005 war der Quierschieder nach seiner Promotion an der Universität des Saarlandes zum Oak Ridge National Laboratory gewechselt, dem wichtigsten Energie- und Materialforschungszentrum in den USA. Der Saarländer, ausgewiesener Experte eben in der Erforschung neuer Werkstoffe, arbeitete vor allem an umweltfreundlicher Batterie-Technik. "So wie wir im Malerbetrieb meines Vaters und Bruders irgendwann die gefährlichen Lösungsmittel entfernt haben, haben wir versucht, die umwelt- und gesundheitsschädlichen Substanzen aus den Batterien zu bekommen und sie trotzdem leistungsfähiger zu machen", berichtete Daniel über seine Forschung, deren Ergebnisse sogar die Fahrzeuge in der Formel E angetrieben haben.

Nicht nur die Familie von Claus Daniel lauschte in der Q.lisse den Ausführungen des via Internet zugeschalteten Daniel, auch im Netz hatten sich zahlreiche Interessierte zugeschaltet. Grund der Veranstaltung war aber weniger die Familienzusammenführung als Daniels Tätigkeit als Saarlandbotschafter für die SHS-Foundation, die den Nachmittag organisiert hatte. SHS steht für Saarländer helfen Saarländern. Die Stiftung versucht, Saarländer weltweit zu vernetzen und damit kulturelle, aber auch wirtschaftliche Brücken aus dem kleinsten Flächenbundesland in die Ferne zu schlagen. SHS-Vorstand Michael Hartz stellte die Arbeit und Idee der Stiftung vor, die seit 22 Jahren existiert und mittlerweile 44 sogenannte Saarlandbüros weltweit betreibt.

 "Wir haben auch Kultur mit in die Staaten gebracht", sagte Daniel und präsentierte Fotos von einem Barbecue mit Schwenker oder ihm selbst im Kostüm des Quierschieder Kittelclubs. "Man kennt jemanden, der jemanden kennt, der helfen kann - wer diesen Satz versteht, hat schon viel von dem verinnerlicht, was uns Saarländerinnen und Saarländer auszeichnet", sagte Quierschieds Bürgermeister Lutz Maurer, " wir können selbstbewusst behaupten, eine einzigartige Kulturregion zu sein und auch aufgrund der geografischen Lage ein interessanter Wirtschaftsstandort. Und da schließt sich der Kreis. Unsere Saarlandbotschafter können ihre Heimat für ihre Firmen, Geschäftspartner oder auch einfach nur Freunde für die Urlaubsreise interessant machen." Und mit Claus Daniel und Musikerin Nicole Johänntgen hat Quierschied sogar eigene Botschafter.