Die Umbauarbeiten waren, wie vom Bürgermeister ausdrücklich gewünscht, rechtzeitig vor dem „Wambefeschd 2024“ abgeschlossen. Mit der diesjährigen Ausgabe des über die Gemeindegrenzen hinweg beliebten Volksfestes (16. bis 19. August) erlebte und bestand der neugestaltete „Triebener Platz“ dann auch gleich seine Feuertaufe. Der nach Quierschieds österreichischer Partnergemeinde Trieben benannte Platz am Rathaus erstrahlt seither in neuem Glanz und sorgt nach der gestalterischen Harmonisierung mit den umliegenden, in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der Städtebauförderung des Landes und Mitteln des Bundes erneuerten Flächen und Gebäude für ein einheitliches, modernes Ortsbild. Ab Samstag, 24. August, werden hier wieder jeden Mittwoch und Samstag von 7.00 bis 12.30 Uhr die Wochenmärkte stattfinden. Während der Bauzeit waren die Marktstände auf den „Kleinen Markt“, also den hinteren Teil des Marktplatzes (Rathausplatz), ausgewichen.
„Bereicherung und Verschönerung der Ortsmitte“
„Das Großprojekt der Neugestaltung der Quierschieder Ortsmitte nahm bereits vor zwölf Jahren seinen Anfang. Das ist eine ganz schön lange Zeit. Aber wenn man nun sieht, wie es sich nach dem Abschluss darstellt, kann ich nur sagen: Das Warten hat sich gelohnt. Hierfür gilt mein großer Dank allen voran der Städtebauförderung, die eine solche Investition überhaupt erst möglich gemacht hat, der federführenden Gemeinde-Mitarbeiterin Theresa Goldammer, dem Büro HDK Dutt & Kist und auch den Gremienmitgliedern, die die Realisierung möglich gemacht haben“, sagte Bürgermeister Lutz Maurer im Rahmen der offiziellen Einweihung des Platzes am Freitag, 23. August 2024. Hierzu waren auch Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung, der Städtebauförderung, der Gemeindeverwaltung und der Gremien sowie dem Planungsbüro und der ausführenden Firma zugegen. Ursprünglich sollte die feierliche Einweihung noch vor dem Wambefeschd stattfinden, musste dann aber wegen Verzögerungen in der Bauphase kurzfristig verschoben werden. „Ich darf – zugegeben, nicht ohne Stolz – betonen, dass es uns auch bei diesem Projekt gelungen ist, den Zeit- und Kostenrahmen einzuhalten. Wie schon beim Bau der Q.lisse werden sich sicher viele, die diese Investitionen kritisch betrachtet haben, vom Ergebnis überzeugen lassen und sich über die Bereicherung und Verschönerung der Ortsmitte freuen können“, ergänzte Maurer.
„Paradebeispiel“ für Städtebauförderung
„Als gebürtige und waschechte Quierschiederin freue ich mich ganz besonders über diese wundervolle Verwandlung der gesamten Ortsmitte. Sie ist inzwischen wieder ein Spiegelbild unserer Gemeinde, die seit jeher von großer Geselligkeit und Offenheit geprägt ist und wo gerade die Ortsmitte schon immer als sozialer Treffpunkt für Menschen aller Altersgruppen fungierte“, sagte Staatssekretärin Jessica Heide, die in Vertretung von Innenminister Reinhold Jost ein Grußwort an die Anwesenden richtete: „Insbesondere den Triebener Platz bringe ich mit zahlreichen Erinnerungen aus meiner Jugendzeit in Verbindung. Dass der Platz nach dieser absolut gelungenen Modernisierung nun auch wieder für die nächsten Generationen als Treffpunkt dienen wird, macht mich glücklich und stolz.“
„Was wir heute hier sehen und erleben ist – und das kann ich wirklich sagen – ein Paradebeispiel dafür, wie Städtebauförderung funktionieren kann“, sagte Luca Kist vom Architekturbüro HDK Dutt & Kist und ergänzte: „Was es dazu benötigt ist Verlässlichkeit, gute Partnerschaften und auch im wahrsten Sinne einen Plan. Ich bin sehr froh, dass wir hier – und zwar über Legislaturperioden hinaus – eine Kontinuität in der Umsetzung erfahren haben, die es so nicht immer gibt. Hierfür möchte ich mich bei allen Beteiligten recht herzlich bedanken.“
„Stadtentwicklung braucht langen Atem, Geduld und, wie es Herr Kist schon gesagt hat, Pläne. An dieser Stelle darf ich das Lob an die Gemeinde Quierschied weitergeben. Auch wir von der Städtebauförderung brauchen verlässliche Partner und Kommunen, die die Gelder auch abrufen. An der Gemeinde Quierschied liegt es sicherlich nicht, dass nicht alle Mittel auch wirklich abgerufen werden. Aus diesem Grund haben wir für diesen dritten Bauabschnitt mit 90 Prozent einen besonderen Förderanteil angeboten“, sagte Gerlinde Hepp von der Städtebauförderung und erklärte: „Das ist nicht selbstverständlich, aber da wir wissen, dass die Gemeinde Quierschied ein guter Partner mit guten Planungen ist, der die Projekte auch zeitnah und verlässlich umsetzt, ist uns das sehr leicht gefallen.“
Weniger Versiegelung, mehr Rasen und Bäume
Durch die Umgestaltung, die Anfang November 2023 begann und Ende Juli 2024 abgeschlossen wurde, gewann der 1.520 m² große Platz rund 100 Quadratmeter mehr Grünfläche und sieben neue Bäume (drei Rotahorn, zwei Blumeneschen, zwei Winterlinden) hinzu. Vier der fünf Bäume, jeweils Linden, blieben vor Ort erhalten. Ein Kugelahorn wurde schon kurz nach Beginn der Arbeiten fachgerecht entnommen und auf der neu gestalteten Fläche vor der Trauerhalle auf dem Friedhof Quierschied wieder eingepflanzt. Auf dem neuen Triebener Platz gib es demnach insgesamt elf Bäume.
Dadurch, dass nun weniger Fläche versiegelt ist, erfährt das gesamte Areal auch eine ökologische und mikroklimatische Aufwertung, ohne dass die Nutzungsmöglichkeiten auf dem Platz eingeschränkt wurden. Durch die Auswahl der Materialien und eine geschickte Einfassung, die durch Mauern, Treppen und Rampen miteinander verknüpft wird, wirkt der Platz trotz der Höhenunterschiede zusammenhängend und als Einheit. Neue Sitzauflagen laden zum Verweilen und Ausruhen ein. Die charakteristischen Sandstein-Elemente wie auch der historische Brunnen wurden teilweise umfunktioniert und in die Neugestaltung einbezogen. Auch die Geländer, die einst der Quierschieder Künstler Wolfgang Raber († 2022) hergestellt hatte, werden weiterhin verwendet.
Der Brunnen wird neuerdings von Gräser-/Staudenfeldern in Stahleinfassungen – wie sie auch schon am zuvor erneuerten Marktplatz eingesetzt wurden – begleitet und inszeniert. Der früher nah am Brunnen platzierte Gedenkstein, den die Gemeinde Quierschied einst als Freundschaftsgeschenk von der Stadtgemeinde Trieben erhalten hatte, wird ebenfalls wieder hier platziert werden.
Abschluss eines großen Maßnahmenpakets
Die Neugestaltung des Triebener Platzes bildet als letztes Teilprojekt den Abschluss der bereits 2012 eingeleiteten städtebaulichen. Entwicklung des Quierschieder Ortskerns. Ursprünglich hatte sich im Rahmen eines Wettbewerbs um die Neugestaltung der Ortsmitte der Entwurf der Architekturbüros HDK Dutt & Kist und Hepp + Zenner durchgesetzt. Er wurde in den Folgejahren Schritt für Schritt umgesetzt. Die Wegmarken bilden die Erneuerung des Vorplatzes der Kirche Maria Himmelfahrt (2014), der Bau des Veranstaltungssaals „Q.lisse – Haus der Kultur“ (Eröffnung im September 2017), die Neugestaltung des parkähnlichen Außenbereichs vor der Q.lisse (2018), die Erneuerung des Rathausplatzes (2020) und schließlich die Erneuerung des Triebener Platzes (2024), die insgesamt rund 820.000 Euro gekostet hat und zu insgesamt 90 Prozent von Bund und Land aus Städtebaufördermitteln des Ministeriums für Inneres, Bauen und Sport gefördert wird.