Am Dienstag, 7. März 2023, fand im Pfarrzentrum Maria Himmelfahrt Quierschied die Vorstellung des sogenannten Institutionellen Schutzkonzeptes (kurz ISK) der Pfarreiengemeinschaft (PG) Quierschied statt. Erstellt und vorgestellt wurde das 30-seitige ISK von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus den Studentinnen Alina Abrahams und Nadja Boussard als Vertreterinnen der Messdiener, Chiara Piluso von der Katholischen Jugend und Jens Pfeiffer vom Pfarreienrat sowie dem Pastoralteam mit Pfarrer Johannes Kerwer und Gemeindereferentin Franziska Hackenspiel.
Nach einem anschaulichen Einstieg mit Fallbeispielen wurden den geladenen Gästen wesentliche Meilensteine des Konzeptes, darunter auch ein Verhaltenskodex, vorgestellt. Dieser gilt von nun an für alle haupt- und ehrenamtlich Tätigen, die im Kontext mit Kindern, Jugendlichen und schutzbefohlenen Erwachsenen innerhalb der PG Quierschied unterwegs sind, als maßgeblich verbindlich.
Er sieht beispielsweise vor, in vielen Situationen beispielsweise im Rahmen einer Kinder- und Jugendfreizeit, das Vier-Augen-Prinzip anzuwenden. Also zu gewährleisten, dass sich Betreuerinnen oder Betreuer nicht alleine mit Minderjährigen in einem Raum aufhalten. Dies gelte auch, wenn ein Kind an Heimweh leide und getröstet werden soll. Außerdem seien für solche Fälle Abstandsregeln einzuhalten. Darüber hinaus werden durch das Schutzkonzept Beschwerdewege und externe Ansprechpartner benannt. Sie sollen sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche oder deren Eltern über möglichen Missbrauch sprechen können, ohne Angst vor Konsequenzen zu haben. „Besonders mit Blick auf die aktuellen, angespannten und kritischen kirchlichen Schlagzeilen in Presse und Medien soll mit diesem Schutzkonzept ein positives Gegenbeispiel in den Fokus der Betrachtungen gestellt werden“, heißt es von Seiten der PG Quierschied hierzu.
Auch Ortsvorsteher Stefan Ziegler (Quierschied) und Bürgermeister Lutz Maurer gehörten zu den geladenen Gästen und verfolgten die Präsentation mit großem Interesse: „So unangenehm, bedrückend und beschämend dieses Thema für die Kirchen ist, so beeindruckend empfinde ich den Umgang der Pfarreiengemeinschaft Quierschied damit. Als eine der ersten ihres Bistums stellt sie sich ihrer Verantwortung und hat in gewissenhafte und akribischer Arbeit ein Konzept entworfen, das als Inspiration für andere Organisationen und Vereine dienen kann“, sagt er und ergänzt: „Diese Art der Prävention erscheint aufgrund der großen Zahl an Missbrauchsfällen notwendig. Gleichermaßen bedrückt mich die Vorstellung, dass dabei wohl auch unbedenkliche, aufrichtige menschliche Nähe verlorengehen muss.“
Hintergrund: Das ISK ist eine Vorgabe des Bistums Trier, dem die PG Quierschied zugeordnet ist. Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Bistümer beauftragt, in allen Einrichtungen, Institutionen und in der territorialen Seelsorge ein solches Schutzkonzept zu erarbeiten und in Kraft zu setzen. Das Schutzkonzept ist auf der Internetseite der PG Quierschied unter www.pfarreien-quierschied.de einsehbar.