Modernes Balkenmähgerät für die Wiesen im Naturschutzgroßprojekt

Die 250-jährige Geschichte des Bergbaus hat ihre Spuren in der Region hinterlassen. Halden und Absinkweiher prägen das Landschaftsbild. Die besonderen Standortbedingungen auf diesen Bergbaurelikten haben dazu geführt, dass sich hier eine einzigartige Flora und Fauna angesiedelt hat. Unsere Aufgabe ist es, diese Flora und Fauna zu erhalten und weiter zu entwickeln – der Zweckverband stellt in lockerer Folge Maßnahmenvor, die die Einzigartigkeit der Landschaft schützen und erhalten.

Modernes Balkenmähgerät für die Wiesen im Naturschutzgroßprojekt LIK.Nord

Der Rückgang unserer Insektenwelt ist seit der „Krefelder Studie“ 2017 in der Fachwelt und Öffentlichkeit breit diskutiert worden. Als Hauptursachen werden die Agrarchemie und der Luftstickstoff, der von uns allen mit erzeugt wird, benannt.
Weniger im Fokus der Ursachen-Forscher standen bis dahin die angewandte Technik des Mähens mit Rotationsmähwerken, die für die Pflanzenwelt kaum, für die Tierwelt in unseren Wiesen jedoch drastische Verlustraten mit sich bringen. Und dies gilt für fast alle Artengruppen gleichermaßen.
Der Zweckverband „Landschaft der Industriekultur Nord!“ hat sich im Rahmen des gleichnamigen Naturschutzgroßprojektes des Themas angenommen und sich auf die Suche nach einer weniger schädigenden Technik gemacht.
Fündig wurde er im bayerischen Roßhaupten am Forggensee. Hier baut die Fa. BB-Umwelttechnik eine alte Mähtechnik in modernem Gewand: ein Doppelmesser-Balkenmäher, der auf Kufen läuft und damit einen Mindestabstand zum Boden und den dort lebenden Tieren einhält. Gleichzeitig sorgt die Schnitttechnik dafür, dass das Gras nicht angesogen wird, sondern – fast wie beim Mähen mit der Sense – umfällt und sich die tierischen Bewohner durch Wegfliegen oder -laufen retten können.

Ganz nebenbei spart diese Technik Energie, das Futter enthält weniger Schmutzstoffe und wächst besser nach.
Am Freitag, 24.09.2021 wurde das Gerät auf dem Zeisweiler Hof in Hüttigweiler Landwirten und Interessierten im Beisein von Umwelt-Staatssekretär Sebastian Thul und dem neu gewählten Verbandsvorsteher, Bürgermeister Markus Fuchs, vorgestellt.

Das Gerät soll zukünftig den botanisch artenreichen Wiesen in und um Schiffweiler und Stennweiler zu mehr tierischem Artenreichtum verhelfen.