Gemeinde verleiht Ehrenamtspreis 2023

 

Am Samstag, 8. September 2023, wurde im Rahmen der Feierstunde zum 60-jährigen Jubiläum der Städte-Partnerschaft mit der österreichischen Stadtgemeinde Trieben der Ehrenamtspreis 2023 verliehen. Im Jubiläumsjahr wurden insgesamt vier Personen ausgezeichnet: Klaus Pitsch und Gottfried Zinsmeister aus dem Gemeindebezirk Quierschied, Rainer Jung aus Fischbach-Camphausen und Irene Schnur aus Göttelborn.

Neben den Gästen aus Trieben, Angehörigen der Preisträgerinnen und Preisträger und interessierten Bürgerinnen und Bürgern waren auch die Ortsvorsteher Stefan Ziegler (Quierschied) und  Marcus Jung (Fischbach-Camphausen), die Erste Gemeindebeigeordnete Eva Bastian sowie Mitglieder der Jury anwesend, der unter anderem die Mitglieder des Kulturausschusses der Gemeinde und der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, Paul Pendorf, angehören. Bürgermeister Lutz Maurer, der die Ehrung vornahm, hob in seiner Laudatio das außergewöhnliche Engagement der Geehrten hervor. 

Klaus Pitsch und Gottfried Zinsmeister

Die beiden Trainer der Tischtennisabteilung im TV Quierschied waren vor über 20 Jahren ihrer Zeit weit voraus, als sie eine Kooperation mit den Klassenstufen drei und vier der Grundschule Lasbach initiiert hatten. Damals waren die Auswirkungen des Demografischen Wandels für die Vereine noch nicht so gravierend, wie sie sich seit einigen Jahren zeigen: Mitgliederschwund, Schwund an Ehrenamtlichen – Nachwuchssorgen auf allen Ebenen. Klaus Pitsch und Gottfried Zinsmeister haben das Problem erkannt, bevor es akut wurde, und haben gehandelt. Nachdem sie den Schülerinnen und Schülern zunächst ein halbes Schuljahr lang die Grundlagen des Tischtennissportes beibrachten, entwickelte sich das Projekt mit zunehmender Dauer zu einem echten Erfolgsmodell, das bis heute zahlreiche Nachahmer gefunden hat. Am Ende des Projekts „Tischtennis - spiel mit!“ stand der Erwerb des Tischtennis-Sportabzeichens, für das die Kinder verschiedene Übungen in den Bereichen Balance, Geschicklichkeit, Kontrolle, Zielen und Platzieren erfolgreich absolvieren mussten. Das Wichtigste war und ist beiden stets „der Spaß bei der Sache“. Gemäß dieses Mottos und angesichts ihres großen ehrenamtlichen Engagements mit viel Leidenschaft für ihre Sportart konnten sie nicht nur zahlreiche Kinder für den Tischtennissport in der Gemeinde begeistern, sondern auch beweisen, „dass tägliche körperliche Bewegung für die ausgewogene Entwicklung und Gesundheit unserer Kinder wesentlich ist“.

Rainer Jung

Das ehrenamtliche Engagement von Rainer Jung fand seinen Anfang bei den Pfadfindern in Fischbach-Camphausen. Als kleiner Junge schloss er sich ihnen nach dem zweiten Weltkrieg an. Später wurde er Stammesfeldmeister des Stammes Fischbach der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und war in dieser Funktion der maßgebliche Leiter, Organisator und Verantwortliche aller Aktivitäten der Gruppierung und kümmerte sich verantwortlich beispielsweise um Gruppenstunden, gemeinsame Fahrten und Stammeslager. Darüber hinaus war Rainer Jung zeitlebens aber auch in anderen Bereichen ehrenamtlich aktiv. So beispielsweise als Mitglied im Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes, bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DRLG) und im Turnverein – alles in Fischbach. Im ebenfalls in Fischbach-Camphausen beheimateten Saarwaldverein war er fast seit Gründung des Vereins als Organisator, Pressewart, Schaukasten-Gestalter und – bis zum heutigen Tage – als Wanderführer engagiert. Auch die katholische Pfarrgemeinde St. Josef Fischbach kann seit vielen Jahren auf Rainer Jung zählen. Hier engagierte er sich in der Jugendarbeit, arbeitete an der Organisation und Durchführung der beliebten Kinderfeste im Netzbachtal mit, gehörte über viele Jahre dem Verwaltungsrat und dem Pfarrgemeinderat der Gemeinde an und war 1995 Gründungsmitglied und lange Koordinator der Gruppe, die sich um die Pflege der Außenanlage der Gemeinde kümmert. Auch hier ist Herr Jung noch heute aktiv.

Irene Schnur

Die Göttelbornerin Irene Schnur leitet seit vielen Jahren den Sozialdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Durch den engen Kontakt mit hilfsbedürftigen Personen war sie stets in der Lage, Nöte zu erkennen und dabei zu helfen, sie zu lindern. Sie löste Probleme gleich selbst oder half mit, die Betroffenen an Stellen zu vermitteln, die weitere Hilfe leisten konnten. Dabei handelte es sich sowohl um medizinische als auch um soziale Hilfestellungen. Manche Familien wurden von ihr auf diese Weise über lange Jahre hinweg betreut und unterstützt. 
Zudem war Irene Schnur 40 Jahre lang die „Laufkassiererin“ beim DRK-Ortsverein Göttelborn. Seit über 30 Jahren organisiert sie die Verpflegung beim jährlichen Seniorennachmittag der Gemeinde. Auch hat sie immer das Frühstück für die Erstklässler bei der Einschulung in Göttelborn organisiert. Früher hatte sie in Verbindung mit der Gemeinde jahrelang die Aktion „Hilf mit“ für ortsansässige Personen in Not durchgeführt und die Spenderinnen und Spender bei den Blutspende-Aktionen des DRK in Göttelborn betreut.

Der Ehrenamtspreis: Die Ehrenamtlichen in der Gemeinde Quierschied leisten mit ihrem freiwilligen, uneigennützigen und unbezahlten Einsatz in vielen Bereichen vorbildliche und unverzichtbare Arbeit. Diese bildet die Grundlage für den Zusammenhalt und das friedliche Miteinander in unserer Gesellschaft. Seit 2019 würdigt die Gemeinde Quierschied solch engagierte Menschen mit dem Ehrenamtspreis der Gemeinde. Seither sind alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, Personen vorzuschlagen, die außergewöhnliche Einsatzbereitschaft, besonderes Engagement sowie uneigennütziges Wirken für das Gemeinwesen an den Tag legen. Die Preisträgerinnen und Preisträgern erhalten jeweils eine vom inzwischen verstorbenen Quierschieder Künstler Wolfgang Raber hergestellte Skulptur namens „Abstrakter Engel“, bei denen es sich – wie bei den Ausgezeichneten – um Unikate handelt.