Gemeinde verleiht Ehrenamtspreis 2021

 

Am Mittwoch, 26. Januar 2022, wurden Ursula Graf und posthum Rolf Dörr mit dem Ehrenamtspreis 2021 ausgezeichnet. Aufgrund der Einschränkungen in der Corona-Pandemie fand die Ehrung im kleinen Kreis statt. Neben Angehörigen der Preisträger waren die Ortsvorsteher Stefan Ziegler (Quierschied) und Marcus Jung (Fischbach-Camphausen) sowie Jurymitglieder anwesend. Bürgermeister Lutz Maurer, der die Ehrung vornahm, betonte die Wichtigkeit dieser Präsenzveranstaltung trotz aller Widrigkeiten und hob in seiner folgenden Rede das außergewöhnliches Engagement der Geehrten hervor. 

Die Ehrenamtlichen in der Gemeinde Quierschied leisten mit ihrem freiwilligen, uneigennützigen und unbezahlten Einsatz in vielen Bereichen vorbildliche und unverzichtbare Arbeit. Diese bildet die Grundlage für den Zusammenhalt und das friedliche Miteinander in unserer Gesellschaft. Seit 2019 würdigt die Gemeinde Quierschied solch engagierte Menschen mit dem Ehrenamtspreis der Gemeinde. Zuvor waren alle Bürgerinnen und Bürger waren dazu aufgerufen, Personen vorzuschlagen, die außergewöhnliche Einsatzbereitschaft, besonderes Engagement sowie uneigennütziges Wirken für das Gemeinwesen an den Tag legen. Die Jury, der unter anderem die Mitglieder des Kulturausschusses der Gemeinde und der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsverein, Paul Pendorf, angehören, entschied sich schließlich einstimmig für Ursula Graf und Rolf Dörr. 

Herr Dörr engagierte sich viele Jahre in den unterschiedlichsten Bereichen der Pfarrgemeinde. Er wirkte als Katechet bei der Vorbereitung der Kommunionskinder und Firmlingen mit, war im Krankenhausbesuchsdienst tätig, war über mehrere Amtsperioden im Pfarrgemeinderat, im Verwaltungsrat und im Kirchengemeinderat tätig und darüber hinaus in der Gruppe ‚Geht nicht – gibt’s nicht‘ aktiv, die sich um die Erhaltung und Instandsetzung von Pfarrkirche, Pfarrheim und Pfarrhaus kümmert. „Mit großem Herzblut organisierte Herr Dörr unterschiedliche Kirchenfeste, war über viele Jahre Ansprechpartner für die verschiedenen Pastöre und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrei und hatte immer ein wachsames Auge auf die finanziellen Belange“, sagte Bürgermeister Maurer und ergänzte: „Wie Pfarrer Winter es formulierte: ‚Er ist in jeder Hinsicht ein Mensch, der sich für seine Pfarrgemeinde nicht nur sehr engagiert hat, sondern wirklich aufgeopfert hat. Wir vermissen ihn an allen Enden.‘“ Rolf Dörr wurde am 1. Oktober 2020 von Pfarrer Harald Winter für den Ehrenamtspreis vorgeschlagen. Nur kurze Zeit später, am 22. Oktober 2020 verstarb Herr Dörr nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren. „Es ist mir eine Ehre, Ihnen diesen Preis in Gedenken an Ihren Mann überreichen zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass er sich über diese Auszeichnung sehr gefreut hätte“, sagte Bürgermeister Maurer zu Gisela Dörr, die den Preis, die Statue „abstrakter Engel“ des Quierschieder Künstler Wolfgang Raber, für ihren verstorbenen Ehemann entgegennahm.

Frau Graf war seit 1974 als Grundschullehrerin in Fischbach-Camphausen tätig und hat insgesamt 40 Jahre lang als Lehrerin gearbeitet. „Über die eigentliche berufliche Tätigkeit hinaus hat sie in all den Jahren viele Kinder nicht nur im schulischen Bereich, sondern insbesondere auch im menschlichen und im sozialen Bereich geprägt und unterstützt“, betonte Bürgermeister Maurer, „Sie war über drei Jahrzehnte in verschiedenen Ämtern in der katholischen Kirchengemeinde ehrenamtlich tätig, hat Familiengottesdienste gestaltet, Krippenspiele organisiert, war im Kommunions- und Firmunterricht tätig, war Lektorin, hat Krankenbesuche bei Gemeinde-Mitgliedern durchgeführt und auch die Krankenkommunion ausgeteilt. Über viele Jahre war sie im Pfarrgemeinderat engagiert und dort eine sehr wichtige Stütze. In den letzten Jahren hat sie sich mit großem Engagement auch um die Integration der syrischen Flüchtlinge gekümmert, die nach Quierschied gekommen sind. Unter anderem mit Deutschunterricht für die Kinder. Aber auch Ihre Familie und Ihre Kinder haben immer viel von Ihrer Fürsorge und Liebe gespürt. Insofern ist gebe ich gerne die Worte aus dem Schreiben an die Jury wider: ‚In all dieser Zeit hat sie jedes Wort des Dankes mit einem ‚Das ist doch selbstverständlich‘ zur Seite gewischt. Wir wissen jedoch, dass das nicht selbstverständlich ist!‘ Dem kann ich mich nur anschließen.“