Ausgezeichneter Ruheplatz in der Natur

 

Sie sind im Sinne des Naturschutzes unterwegs und nennen sich die „Tümpler“: Die Gruppe, bestehend aus Naturfreunden aus der Gemeinde Quierschied, wurde kürzlich vom saarländischen Umweltministerium im Rahmen des Wettbewerbs Artenvielfalt 2021 „Das SaarlanderLEBT was!“ ausgezeichnet. Genauer gesagt ihr Projekt „Kleiner Grasfrosch ganz groß - Artenvielfalt beim Tümpelprojekt im Quierschieder Lasbachtal!“ Die „Tümpler“ landeten in der Kategorie „Privatperson mit pädagogischem Ansatz“ saarlandweit auf dem 2. Platz. Unterstützung erfuhr das Projekt auch durch Bürgermeister Lutz Maurer, den Baubetriebshof der Gemeinde Quierschied sowie Familie Arno Hess, die von ihrer naheliegenden Pferdekoppel Wasser zur Verfügung stellte. Ferner erfolgte eine Fachberatung durch NABU und SaarForst.

„Früher war es ganz normal, dass man als Kind im Wald gespielt hat und dort immer mal wieder auf echte Lebewesen gestoßen ist. Ich habe das Gefühl, dass dies heute nicht mehr der Fall ist“, sagt Bürgermeister Lutz Maurer und ergänzt: „Auch deshalb ist das Engagement der ‚Tümpler‘, wie sie sich ja selbst nennen, zum Erhalt der Amphibien und anderer Tiere so wichtig. Mit großem Einsatz und viel Leidenschaft wurde hier nicht nur ein Kleinod für Lebewesen geschaffen, sondern auch die Möglichkeit, diese mit dem gebührenden Abstand in ihrem Lebensraum zu beobachten – und das gilt nicht nur für Kinder.“

Hintergrund: Im Lasbachtal in Quierschied laicht seit einigen Jahren der Grasfrosch, wobei allerdings der Laich in einem Tümpel durch Wassermangel oft austrocknete. Zu Beginn des Jahres 2021 suchte daher Mit-Initiator Freimut Mertes den Kontakt zu Revierförster Roland Wirtz, Gabi Stein, der Ansprechpartnerin für Amphibien und Reptilien beim NABU sowie zu Stefan Kees, dem Naturschutzbeauftragten im Gemeindebezirk Quierschied. Gemeinsam machte man sich auf die Suche nach einer Lösung, um die Nachkommenschaft des Grasfrosches zu retten. Dabei waren vergleichsweise einfache Maßnahmen wie der Bau eines kleinen Dammes die Mittel der Wahl, um nicht zu stark in das bestehende Ökosystem einzugreifen. Dazu wurde über Monate hinweg dem Tümpel ständig Frischwasser zugeführt – mit Erfolg: Nicht nur der Froschlaich konnte gerettet werden, vom Erhalt des Lebensraumes des Grasfrosches profitieren auch andere Tierarten wie Libellen, Wasserläufer, Molche, Ringelnatter und der großer Kolbenwasserkäfer.

Zum Preis gehörte neben einer entsprechenden Plakette auch eine Naturholzbank des SaarForst. Diese wurde in der vergangenen Woche von Mitarbeitenden des Baubetriebshofs der Gemeinde in unmittelbarer Nähe des kleinen Tümpels montiert und von den Ehrenamtlichen offiziell an Bürgermeister Lutz Maurer übergeben. Ab sofort kann man am Ufer des kleinen, aber von zahlreichen kleinen Lebewesen, vor allem Kaulquappen, besiedelten Gewässers in Ruhe die Natur genießen und beobachten.